Dienstag, 31. März 2009

Jagannath-Express


Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Liebes Tagebuch,
heute ist der Bruder von Tulasi das, Haridas aus Bengalen angekommen. Ich habe Tulasi gefragt, ob er mit dem Zug oder dem Bus gekommen sei. Da hat er geantwortet: "by train, Jagannath Express!" ("mit dem Zug, Jagannath Express!") :)
Es ist erfrischend, wie die Spiritualität immer noch im indischen Alltag eingebettet ist, wir westlichen Devotees (eigentlich alle Menschen) sollten das auch wieder vermehrt tun.
Danke Nityaananda, dass wir in den Nityananda- und Gauranga-Mantrarajas auch einen Express haben, um zu Gott zurückzukehren.

Montag, 30. März 2009

Kerzenlicht-Arati

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Liebes Tagebuch!
Endlich melde ich mich wieder einmal....
Habe ein Velo gekauft, um die Gegend zu erkundigen. Eines dieser Göppel ohne Gänge... und prompt auf dem ersten Ausritt einen Sonnenbrand gefasst. Die Sonne brennt gnadenlos und es ist sehr heiss.
Heute gabs wegen eines Stromausfalls eine romantische Gaura-Arati mit Kerzenlicht und ohne Verstärker. Hat mir sehr gut gefallen. Es war so friedlich und tugendhaft.
Haribol!

Donnerstag, 26. März 2009

nektargleiche Gemeinschaft

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!

Der neue Pujari (Priester) Premananda das ist ein fröhlicher und aufgeweckter Gottgeweihter. Er spricht nicht viel Englisch, aber er bemüht sich, und es sprudelt manchmal ein wahrer Wortschwall aus seinem Mund :) Seine herzliche Art und seine nektargleiche Gemeinschaft sind sehr inspirierend für mich.

Danke, oh Herr, für diesen fortgeschrittenen Gottgeweihten und dafür, dass ich mit ihm Gemeinschaft haben darf. Bitte hilf mir, Nityaananda, dass ich etwas von seiner natürlichen Art von Krischnabewusstsein lernen kann.

Danke.

Zeitungsvertragen auf indische Art :))

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Heute habe ich meinen indischen Arbeitskollegen beobachtet, und ich will mal beschreiben, wie das so abging :)
Also, er kommt mit dem Velo an und dann hält er vor dem Gartentor, schnappt sich aus dem Korb auf dem Gepäckträger eine zusammengerollte Zeitung und schmeisst sie in hohem Bogen zielsicher an die Balkontüre im ersten Stock, wo sie mit einem lauten Geräusch auf dem Balkon liegenbleibt. Dann macht er sich wieder davon.... :)
Hare Krischna

spirituelle Krähe

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!

Liebes Tagebuch,

nach einer längeren Pause gibts heute gleich mehrere posts... :)

Oft begegne ich einer Krähe wenn ich um den Tempelraum herum Parikrama (Rundgang) mache, oder auch auf dem Dach. Dann chante ich manchmal laut vor ihr, denn sie kennt keine Scheu. Sehr aufmerksam hört sie den Mantras Nityaananda, Gauraanga und Hare Krischna zu, heute hat sie sogar nach jedem Mantra gekrächzt, als wolle sie auch chanten. Ich denke sie ist auch ein Gottgeweihter, der leider in diesem Leben einen Körper hat, der nicht zum Chanten der heiligen Namen geeignet ist. Die ganze Begegnung hat mich auch an Bruder Franziskus errinert, welcher sogar zu den Vögeln predigte.

Bitte Herr, lass uns diesen Körper und seine einzigartige Möglichkeit Dir zu dienen und Deine heiligen Namen zu chanten, nutzen. Lass uns mit allen Lebewesen friedlich zusammenleben, und daran denken, dass wir alle spirituelle Seelen sind. Lass uns bitte wieder die Einfachheit und Natürlichkeit des heiligen Franziskus leben.

Danke

Samstag, 21. März 2009

Der persönliche Unpersönlichkeitsanhänger

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Liebes Tagebuch!
Heute bin ich mit Shiva nach Tota Gopinath. Auf dem Rückweg begegnete uns ein älterer Sannyasi oder Brahmacari in Safran. Es war ein Shivait, dem Tilak nach zu urteilen. Er grüsste uns zuerst und sehr freundlich mit zusammengefalteten Händen. Ein sehr persönlicher Unpersönlichkeitsanhänger... es gibt ja auch noch die unpersönlichen Persönlichkeitsphilosophen, aber von denen will ich jetzt nicht schreiben. Mit wurde klar, wie Unpersönlichkeits- und Persönlichkeits-Philosophie die zwei Seiten der gleichen Münze sind, es gibt beides und beides gehört zusammen.
ॐ नमो शिवाय! हरे कृष्ण!

Mittwoch, 18. März 2009

man kann nicht von sich selbst davonrennen

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Liebes Tagebuch,
es geht mit zur Zeit nicht so gut... ich habe Zweifel, ob ich überhaupt fähig und würdig bin, diesen Weg zu gehen... manchmal zweifle ich sogar an der Philosophie...
auch habe ich mit mir selbst zu kämpfen, ich kann halt nicht vor mir selbst davonrennen, der alte Ralph ist auch da, mit all seinen Wünschen und Anarthas (schlechte Eigenschaften).
Aber ich gehe weiter, und bete zu Gott, dass er mir bitte wegnimmt, was mich hindert zurück zu Ihm zu gehen, und das gibt, was ich für diesen Weg brauche.
Hare Krischna

Montag, 16. März 2009

Nachbars Garten

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Direkt neben dem Ashram ist eine Gärtnerei... und ich schaue manchmal wehmütig in Nachbars Garten. Wie gerne würde ich doch wieder mit Pflanzen arbeiten! Aber ist es nicht so, dass man immer das haben will, was man nicht hat, sozusagen immer in Nachbars Garten schaut?
Bitte Nityaananda, hilf mir, zufrieden zu sein, und meine Talente in Deinem Dienst einzusetzen!

Jagannath, Baladeva und Subhadra

(Dies ist das posting vom Sonntag 15.März, das Wort zum Sonntag sozusagen)
Jay Jagannath!
Vor ein paar Tagen kamen drei Kinder in die Gaura-Arati. Sie haben sich in einer Reihe hingestellt und sangen voller Hingabe Kirtan. Ein Devotee flüsterte mir ins Ohr : "Schau, wie Jagannath, Baladeva und Subhadra!" und er hatte recht... die zwei Knaben aussen und das kleinere Mädchen dazwischen, es war schon verblüffend...
Sicherlich waren es Gottes Erweiterungen.
Möge uns Nityaananda diese göttliche Sicht geben, in allen unseren Mitmenschen Gott zu entdecken!

Samstag, 14. März 2009

unfairer Konkurrenzkampf

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Liebes Tagebuch!
Noch immer haben wir keine Internetverbindung. Offenbar schneiden sich die hiesigen Internetanbieter gegenseitig die Kabel durch, um neue Kunden zu gewinnen... dabei verlieren doch alle nur, aber das will keiner einsehen. Willkommen in Indien und im Kali-Zeitalter... Na ja, ich schreibe weiter offline, und vermisse meinen guten, alten Dictionnaire aus Papier. So muss ich dann später meine Übersetzung nochmals editieren, wenn das Online-Wörterbuch wieder verfügbar ist.
bis dann,
Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
P.S: Internetverbindung ist soeben wieder da

Internet-Ekadasi

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Liebes Tagebuch!
Heute (Freitag, der 13.März) ist Internet-Ekadasi :)
das bedeutet, dass wir auf Internet verzichten, wie man bei Ekadasi auf Getreide verzichtet. Ist schon klar, dass ich aus der Not eine Tugend mache, ähnlich wie der Mann, dessen Bett zusammenbrach, nachdem es die Termiten angefressen haben, und als er dann am Boden schlafen musste, verkündete er, dass er kein Bett mehr brauche und entsagungsvoll leben würde....Vielleicht ist es einfach, weil es Freitag der 13.ist? Auf jeden Fall eine Chance mehr zu lesen und nachzudenken...
Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!

Donnerstag, 12. März 2009

Der Traum im Traum


Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!

Ein sehr lieber und fortgeschrittener Gottgeweihter, Gopal Kripa das, hat sich einmal über Computerspiele geäussert, er hat sie als "Traum im Traum" bezeichnet. Und er hat Recht... ist doch schon diese Welt ein Traum, oder vielmehr Albtraum... manchmal möchte das Lebewesen einfach nicht aufwachen...lieber noch tiefer einschlafen, nur nicht die wahre Wirklichkeit, Gauranga Mahaprabhu erkennen und Ihm dienen...


ich stehe auf dem Dach des Ashrams von Swamiji und schau hinunter in den Traum, und alles erscheint mir so unwirklich, ich komme mir vor wie auf einer Insel im Ozean...


Oh Nityaananda, bitte lass mich endlich in diesem Leben aufwachen, und anfangen richtig zu leben und Dir dienen!


नित्यानंदा!

Mittwoch, 11. März 2009

गौर पूर्णिमा

नित्यानंदा! गौरंगा! हरे कृष्ण!

Liebes Tagebuch!

Heute ist Gaur Purnima; ein sehr wichtiges Fest, der Erscheinungstag von Caitanya Mahaprabhu und zugleich auch Holi, der Frühlingsanfang. Es ist mir klar geworden, wie wichtig das Chanten von Nityaananda und Gauraanga Naam ist im Kali-Yuga. Und wie ich eigentlich begünstigt bin, jetzt hier sein zu dürfen, und mit diesen netten Devotees den Erscheinungstag von Mahaprabhu zu feiern. Es war ein sehr schönes, autentisches Fest.

Danke Mahaprabhu!

Dienstag, 10. März 2009

Der Frosch, der auf den Regen wartet

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Liebes Tagebuch !
Jeden Abend nach der Gaura-Arati (Abendgottesdienst) sehe ich einige Frösche (oder sind es Kröten?), und ich staune immer wieder wie sie in dieser Trockenheit existieren können. Ich habe den Eindruck, dass sie auf den Regen warten. Manchmal fühle ich mich auch wie so einen Frosch, so im Trockenen, der jeden Abend rauskommt, um sehnsüchtig den Regen zu warten, bis er endlich kommt... nur dass ich so ohne Liebe zu Gott bin, und jeden Tag meine Runden chante, in der Hoffnung, diese Gottesliebe einmal zu erlangen, welche doch für die Seele mindestens so erquickend ist wie der Regen für einen Frosch!
Möge mir Nityaananda bitte dabei helfen, dass dieser Regen bald kommt...

Montag, 9. März 2009

Klangschwingungen

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Liebes Tagebuch :)
Heute in der Gaura -Arati (Abendgottesdienst) hat ein fortgeschrittener Gottgeweihter, Tulasi das, auf Bengali eine spontane Klasse gegeben. Obwohl ich fast nichts verstanden habe, haben mich seine Worte auf einer subtilen Ebene berührt... die transzendentalen Klangschwingungen eines fortrgeschrittenen Gottgeweihten... seine Energie, seine Ausstrahlung, wie man es auch immer nennen will, es wurde mir einfach klar, dass er von Gott bevollmächtigt ist.
Danke Nityananda, für die nektargleiche Gemeinschaft mit Deinen Gottgeweihten!

Sonntag, 8. März 2009

glücksverheissendes Bad

Nityaananda! Gauraanga!
Liebes Tagebuch!
Heute ist ein spezielles Festival in Puri, welches nur alle 60 Jahre stattfindet. Heute sollte man ein Bad im Meer nehmen, um die Sünden wegzuwaschen, was ich dann auch getan habe.
Eine riesige Menschenmenge war am Hauptbadeplatz versammelt, und so bin ich am Rand reingegangen, wo es nur wenige Leute hatte. Es war sehr schön und hat sicher gut getan.
Jay Jagannath!
Jay Nimai, Jay Nitai!

Samstag, 7. März 2009

Elektro- und Kulturschock

Liebes Tagebuch!
Nityaananda! Gauraanga! Hare Krishna!
Heute weiss ich gar nicht so recht was ich schreiben soll. Ausser dass ich Darshan hatte von Swami Gaurangapada, und dass er mich sehr gut bewirtet. Als er bemerkt hat, wie heiss es bei mir ist, hat er mir sogleich einen Tischventilator angeboten, von welchem ich aber dann später noch einen Stromschlag bekommen habe. Das hat mich dann ein bisschen aufgeweckt :) Ich war heute den ganzen Tag drinnen, es ist mir zu heiss und ich ziehe mich ein bisschen zurück, vielleicht will ich verdrängen, dass ich hier bin? Ich bin etwas schräg drauf heute, wahrscheinlich habe ich einen Kulturschock.
Bitte betet für mich, dass ich ein nützlicher Gottgeweihter werden kann.

Freitag, 6. März 2009

Sprach- und andere Barrieren

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!

Liebes Tagebuch!

Leider kann ich viel zu wenig Hindi um mich zu verständigen, und viele Menschen hier können nur wenig englisch. Heute in der Mangala-Arati hat Tulasi das etwas auf Hindi (oder Bangla?) vorgelesen, und ich habe diese Sprachbarriere gut gefühlt. Auf Wunsch von HH BR Sadhu Swami Gaurangapada werde ich meinen Blog auch noch in englischer Sprache verfassen. Jetzt kann ich mich nicht mehr hinter einer Sprachbarriere verstecken, alles wird transparent. Also ich mach mich sogleich an die Übersetzung und das Layout. Auch möchte ich Hindi lernen. http://ralphontheway.blogspot.com/

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!

Donnerstag, 5. März 2009

wahre Segnungen

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krishna!

Das Übersetzen fällt mir trotz der hohen Temperatur (gegen 40°C) erstaunlich leicht, und ich habe mich gefragt, woran das liegen könnte. Zum ersten bin ich hier in einem Pancha-Tattva-Tempel und zweitens habe ich Gemeinschaft mit einem sehr fortgeschrittenen Gottgeweihten, der 64 Runden täglich von allen drei Mantras chantet (Nityaananda, Gauraanga und Mahamantra) . Ich habe Swamiji seit meiner Ankunft vor drei Tagen nicht mehr gesehen, und das hat mich zuerst gestört. Jetzt aber weiss ich, dass wenn er chantet, das sehr segensreich für mich ist, viel besser als wenn er mit mir herumreisen oder sprechen würde. Ich bin einfach froh, hier sein zu dürfen. Einmal hat Maharaja dem Sinn nach gesagt: "Was kann ein spiritueller Meister seinen Schülern schon bieten, wenn er nicht mindestens 100000 heilige Namen täglich chantet? Deshalb ziehe ich es vor, so oft wie möglich im Dhaama (Tempelbezirk) zu sein und den heiligen Namen des Herrn zu chanten."

Und so kann ich davon "profitieren" und merke das auch schon.

Danke Nityaananda

Quantität und Qualität

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!
Liebes Tagebuch!
Wegen der für mich grossen Hitze (gegen 40°C) habe ich Mühe, abends einzuschlafen. Offenbar stimmt das doch nicht mit der Klimatabelle, welche ich studiert habe, dass es nicht heisser als 30°C wird in Puri, oder es ist die berühmte Ausnahme... jedenfalls ist es sehr heiss. Und so habe ich heute den Morgengottesdienst wieder verpasst. Zwar habe ich die Anzahl Runden der Nityaananda- und Gauraanga-Mantrarajas, welche ich chante, erhöht, aber nicht die Qualität, welche heute noch zusätzlich unter meiner Müdigkeit gelitten hat. Ich sollte unbedingt an der Qualität arbeiten und sie verbessern. Auch das komplette Sri Caitanya Caritamrita auf Deutsch, ein 11 bändiges Werk, welches ich hierher geschleppt habe, ist noch unberührt. Ich möchte es hier lesen, und damit heute anfangen. Bis bald, liebes Tagebuch,
Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!

Mittwoch, 4. März 2009

Sadhana Upgrade

Liebes Tagebuch,
Heute beim Übersetzen von Nityaananda Gauraanga Naam wurde mir klar, dass
"Echte Zuflucht bei den Namen Nityanandas und Gaurangas bedeutet, sie mindestens tausend mal, das sind zehn Runden täglich, zu chanten"...
also werde ich morgen mal von vier auf acht Runden erhöhen, um so langsam einen besseren Sadhana (spirituelle Praxis) zu bekommen.
Nityaananda! Gauraanga! Hare Krischna!

spirituelle Moskitos :)

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krishna!
Also, jetzt ist es soweit, ich denke ich brauche ein Moskitonetz. Es hat zwar solche an den Fenstern, aber in diesem High-Tech-Ashram sind nebst zahlreichen Spalten auch Kabelöffnungen in den Wänden, die ganzen Moskitoschwärmen Einlass gewähren können. An das Lavendelöl haben sie sich offenbar schnell gewöhnt, und nachdem der Wind nachgelassen hat, sind sie gekommen. Ich werde mal mit Jay Krishna darüber sprechen... Es ist wie im spirituellen Leben: Haben wir nicht auch überall spirituelle Moskitonetze an den Einlassöffnungen für Dämonen aufgehängt? Aber was nützen diese, wenn wir irgendwo noch Schlitze und Löcher haben, wo wir Maya hereinlassen? Ich werde wohl auch ein spirituelles Moskitonetz benötigen... Immerhin haben mich diese Biester um 5 uhr Ortszeit geweckt, sodass ich heute das erste mal an der Mangala-Arati (Morgengottesdienst, hier um 6 Uhr) teilnehmen kann. Verschwitzt und zerstochen geh ich mal duschen. Bis nachher, liebes Tagebuch.
p.s.: hab das posting offline geschrieben, werde es posten, sobald das Internet wieder verfügbar ist.
Nityaananda! Gauraanga!

Dienstag, 3. März 2009

Nityaanandas Gnade

Nityaananda! Gauraanga!
Und schon erhalte ich Gelegenheit, meine guten Vorsätze in die Tat umzusetzen: ich kann mich in Duldsamkeit üben. Beim heutigen Abendgottesdienst habe ich gleich drei Sachen erlebt, die ich erdulden musste und die ich alle nicht mag: Durchzug, sehr lauter ohrenbetäubender Bhajan (religiöser Gesang) und noch die Anfrage, ob ich vorsingen werde... hab alles über mich ergehen lassen, und nachher mit Jay Krishna, einem lieben Devotee darüber gesprochen (wenigstens über die Lautstärke-und Durchzugsprobleme...). Ich denke, Pancha-Tattva hats gefreut :) und mir gehts blendend. Vielleicht kann ich mich wirklich ändern?

Der erste Japa-Walk (Spaziergang)

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krishna!
Heute habe ich ausgeschlafen den Morgengottesdienst und die Morgenklasse verpasst. Nach dem Essen erstmal an den Strand... fühle mich gut, habe trotz der Hitze in meiner Dachwohnung gut geschlafen und die zwei, drei Moskitos mit viel Lavendelöl vertrieben. Der erste Mensch am Strand ist ein Inder (wie könnte es auch anders sein) der gerade seine Morgentoilette verrichtet, der ganze Strand ist verschi... und zwischen demselben und der Strandstrasse türmt sich ein Abfallberg... na ja, wenigstens hält das die ausländischen Luxustouristen ab. Die Inder sind grösstenteils sehr nett, habe einen Brahmanen getroffen, der mich sehr freundlich angeschaut und gegrüsst hat. Auch ein Schuljunge auf dem Fahrrad hat laut "Hare Krischna" gerufen, als ich ihm in einer Seitenstrasse begegnet bin. Ein Mann begrüsst mich mit "Jay Jagannath". Die Armut und Schufterei ist allgegenwärtig, aber meine alte, harte Haut hat sich wieder bewährt. Es gibt Arbeiter die schleppen Kies auf dem Kopf wie im Mittelalter, andere ziehen oder stossen Kähne mit Abfall am Strand durch die Brandung. Es ist auch wieder vorgekommen, dass mich einer nach 10 Rupien fragte, und dann die drei, welche ich ihm anbot, zuerst ablehnte... da bin ich knallhart weggelaufen, ohne was zu geben.
Einige Sachen haben sich in Indien verändert, andere sind geblieben... ich habe mich auch verändert, ich werde versuchen mich noch mehr auf die Leute einzulassen, und mich etwas mehr hintenanzustellen, einige "Prinzipien" nicht mehr so stur zu befolgen, was Zusammenleben betrifft, d.h. toleranter und duldsamer zu werden. Darum bitte ich Gott: Möge mir Nityaananda dabei helfen!

Wieder nach Indien

Nityaananda! Gauraanga! Hare Krishna!

Allen Vorsätzen zum Trotz bin ich nun doch wieder nach Indien, ins heilige Land sozusagen, gereist. Nach den üblichen hektischen und turbulenten Vorbereitungen und Loslösungen von der Geburtsheimat habe ich die Reise frühmorgens mit Matus als Chauffeur angetreten...

Den Fünf-Uhr Morgenzug nach Genf mit einigen Betrunkenen Fasnächtlern geteilt (gute Vorbereitung auf was mich noch so alles erwartet hat auf der Anreise..) und dann am Flughafen Genf nach dem Zoll am falschen Gate gewartet (Hare Krishna!), nochmals raus aus der Sicherheitszone und nochmals Security-check, aber diesmal mit langer Wartezeit und nicht als einziger wie beim ersten Mal :) . Kurze Wartezeit in Paris und lange Wartezeit in Kuwait. Habe dort einige nette Chinesen getroffen, und dann natürlich die ersten Inder. Am Flughafen in Kuwait haben sie solche Glaskästen (Käseglocken) für die Raucher... . Die Sicherheitskontrolle war oberchaotisch, ein Riesengedränge, war schon Tapasia (Entsagung), aber habs mit Demut und Mut überstanden :))

Frühmorgens am 2.März angekommen in Bombay, dort mit dem Transferbus an den nationalen Flughafen. Es fällt mir auf, wie Handysüchtig die Inder sind, überall und immer klingeln Handys, sogar im Flugzeug, wo es doch strikte verboten ist, und diejenigen, welche es ausgeschaltet haben, schalten es sofort nach der Landung wieder ein, zeitweise hatte ich grad drei solcher Strahlenkanonen auf mein Haupt gerichtet :(... Die Inlandfluggesellschaft war sehr gut (Kingfisher Airlines) und es hat sich niemand interessiert für meine 2-4kg Übergepäck oder die Kreditkarten-Autorisation. Beim security-check fragt mich der Beamte wo ich hingehen will, und als ich antworte: "nach Jagannath Puri" sagte er mir dass sein Chef von dort sei und schikt mich direkt zu ihm, nach einer kurzen Plauderei über Orissa und Glauben schüttelt er mir die Hand, wünscht mir alles Gute und dann darf ich passieren.

Eine ganze Tasche habe ich seit meiner Abreise von Aarwangen (-5°C) mit nicht mehr benötigten Kleidungsstücken gefüllt, und bei der Ankunft in Bhubaneshwar ists richtig heiss (35°C). Am Flughafen werde ich von Vishnu Prasad, einem Taxi-Unternehmer abgeholt, welcher zeitweise während der Fahrt mit zwei Handys gleichzeitig am telephonieren ist. Er lädt mich noch zu frischem Kokosnusssaft ein und nachdem ich ihm den Weg erklärt habe treffen wir schliesslich hier im Ashram in Puri ein.
Der Ashram ist sehr schön und sehr indisch, überall ein bisschen improvisiert und gebastelt, aber sehr gutes Prasadam (geheiligtes Essen) und sehr nette Gottgeweihte.
Ich dusche und nehme Prasadam und Darshan (in dieser Reihenfolge...) vom spirituellen Meister HH. BR Sadhu Swami Gaurangapada und von den kürzlich installierten Bildgestalten vom Pancha-Tattva.